Wird Deutschland demnächst ein Kiffer-Paradies? Sieht ganz danach aus. Im Frühjahr 2017 wurde die Verschreibung von Cannabis als Arzneimittel beschlossen. Damit durfte die begehrte Blüte zur Verwendung in der Medizin herangezogen und die Kosten mit der gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden. Die Ampelkoalition ging in ihrem Wahlversprechen einen Schritt weiter. Der Anbau, Konsum und Vertrieb von Cannabis soll nicht mehr strafbar sein. Für Ende 2022 war die Legalisierung geplant. Die Verantwortung hierfür hat das Bundesgesundheitsministerium. Nun weiß jeder, Karl Lauterbach, der Bundesgesundheitsminister, war eigentlich gegen eine Legalisierung der Droge. Wie begründet er nun diesen Sinneswandel? Was denken andere Parteien über das Vorhaben? Die CSU, z.B.: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um die völker- und europarechtlichen Grenzen einer Cannabis-Legalisierung in Deutschland zu klären. Doch während die Streitigkeiten auf politischer Ebene andauern, wächst das Geschäft mit den Blüten. Andere Akteure, wie Mediziner, melden zum Eckpunktepapier aus Berlin Bedenken und die Polizei schlägt Alarm, denn die Straftaten würden steigen. Cannabis-Vereine melden sich zu Wort und man mag es kaum glauben, die ersten Cannabis-Automaten finden ihren Platz neben Schulen, wie in Stuttgart jüngst. Hilft die Legalisierung der Cannabisblüte nun, die Kriminalität einzudämmen oder trägt sie eher dazu bei, dass vermehrt mit Drogen am Steuer die Unfallgefahr steigt. Wie ist es um drohende Hirnschäden bestellt, wenn in jugendlichem Alter unkontrolliert konsumiert wird?
In dieser Sendung im Gespräch:
Kristine Lütke – drogenpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion
Dr. Kirsten Kappert-Gonther – Mitglied des Gesundheitsausschusses, Bündnis 90/Die Grünen
Ivan Garev – Drapalin Pharmaceuticals
Peter Pytlik – Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Bayern
Thorsten Hetfeld – Schmerzpatient
Produktion: abm inclumedia e.V.
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